Persönlicher Kurzbericht über den Informationsabend „ANKUNFTSZENTRUM“ am 26.6.2024 im Bürgersaal Hamburg Wandsbek
27.6.2024 (Stand 5:20 Uhr): Gestern Abend fand im Bürgersaal Hamburg Wandsbek ein gut besuchter Informationsabend zur geplanten Umsiedlung des Hamburgischen Ankunftszentrums von Rahlstedt in das frühere Telekom-Gebäude an der Walddörferstraße statt.
Der Mietvertrag der derzeitigen Einrichtung am Bargkoppelweg 66A in Rahlstedt läuft aus, was einen Umzug erforderlich macht.
https://www.hamburg.de/innenbehoerde/erstaufnahme
Der Bürgersaal war gut gefüllt mit zahlreichen Mitbürgern und Anwohnenden, die sich über die Zukunft der Erstaufnahme informieren wollten.
Wichtige Informationen zur Umsiedlung
Bei der Veranstaltung wurde bekannt gegeben, dass die Entscheidung zur Umsiedlung in die Walddörferstraße bereits weit fortgeschritten ist. Die gesamte Einrichtung, einschließlich der etwa 360 Mitarbeitenden, soll langfristig in das denkmalgeschützte Gebäude umziehen. Ein Mietverhältnis über etwa 19 Jahre sei geplant. Eine weitere Überraschung war, dass bis zum Umzug wohl im Jahr 2026 zusätzlich eine Interimslösung geschaffen werden soll, um den aktuellen hohen Unterbringungsbedarf für 160 Schutzsuchende zu decken. Schutzsuchende in Hamburg stammen nach einschlägigen Erfahrungen zu einem Drittel aus der Ukraine (meist Frauen mit Kindern) und zu zwei Dritteln schwerpunktmäßig aus Afghanistan und Syrien.
Reaktionen und Diskussionen
Die Präsentation zeigte auch, dass der Stadtteil Wandsbek im Bezirk Wandsbek bereits seine Aufnahmequote übertroffen hat. Daher wurde der Wunsch geäußert, andere Stadtteile für zukünftige Ansiedlungen bzw. die Umsiedlung des Ankunftszentrums zu wählen, da insbesondere die Walddörferstraße, Kitas, Schulen sowie der Straßen- und Nahverkehr ihre Kapazitätsgrenzen erreicht hätten. Die Behörden entgegneten jedoch, dass es derzeit keine bessere Alternative in Hamburg gebe. Langfristig sei in der Walddörferstraße das Ankunftszentrum geplant, wobei Schutzsuchende nur für wenige Tage dort bleiben und anschließend anderswo untergebracht werden sollen.
Verkehr und Infrastruktur
Ein großes Diskussionsthema war auch die Verkehrssituation. Einige Anwohner fragten, wo die Mitarbeitenden des Ankunftszentrums parken könnten. Die Antwort, dass eine Tiefgarage zur Verfügung stehe, stieß wiederum bei anderen auf Ablehnung. Es wurde erneut die Einrichtung einer Fahrradstraße gefordert, auch um zusätzlichen Autoverkehr zu vermeiden. Diese Forderung teilt längst nicht jeder. Diese Differenzen verdeutlichen die unterschiedlichen Interessen und Bedürfnisse der vielen Anwohner, Gewerbetreibenden und Betriebe.
Bedeutung für die „Bürgerinitiative Eichtal Quartier“
Für uns als Bürgerinitiative ist es wichtig, dass ein Interessenausgleich stattfindet. Die jüngsten Wahlen zur Bezirksversammlung zeigten, dass Parteien, die diesen Ausgleich nicht angemessen fördern, deutlich an Stimmen verloren haben. Für die breite Akzeptanz politischer Entscheidungen ist Ausgewogenheit entscheidend. Maßnahmen wie die zusätzliche Ausweisung von Einbahnstraßen, 30er-Zonen oder Fahrradstraßen müssen sorgfältig und unter wirksamer Beteiligung und Berücksichtigung aller Interessengruppen abgewogen werden.
Realitäten so annehmen, wie sie sind. Schöndenken von Wunschvorstellungen hilft nicht. Und schon gar nicht der Natur und uns Menschen:
https://taz.de/Autoverkehr-in-Hamburg/!6019959
Ausblick
Der Bezirksamtsleiter plant möglicherweise ein weiteres Format wie eine Informationsrunde zur Walddörferstraße, um die verschiedenen Interessen repräsentativ zu diskutieren. Es bleibt zu hoffen, dass diese Runde tatsächlich alle Stimmen berücksichtigt.
Weitere Informationen
Die offizielle Präsentation des Informationsveranstalters wird im Laufe des 27.06.2024 abrufbar sein.
Link zur Berichterstattung des NDR;
Für Anregungen stehen wir über unser Kontaktformular gerne zur Verfügung.
Schönen Tag, liebe Nachbarn.
Karl Schillinger für die Allianz Bürgerinitiativen WIRHAMBURG
(Foto: Karl Schillinger Hamburg, Bürgerinitiative Eichtal Quartier)